Problembereich
Elternschaft
Problembereich Elternschaft - Das sollten Sie wissen
Nach der Trennung haben die Eltern die Aufgabe, die Betreuung der Kinder zu regeln. Dies betrifft die beiden Bereiche des Umgangsrechts und des Sorgerechts. Für beide Bereiche gilt, dass sich Entscheidungen der Eltern oder auch der Gerichte und des Jugendamts am Kindeswohl orientieren. Es ist daher ratsam, bei auftretenden Problemen, sich an das Jugendamt zu wenden und gemeinsame Gesprächstermine in einer Eltern – und Familienberatungsstelle wahrzunehmen. Wenn die Gespräche scheitern, muss ein gerichtliches Verfahren eingeleitet werden. In komplexen Konfliktfällen wird oft auch ein Sachverständigengutachten eingeholt, um zu klären, welcher Umgang dem Kindeswohl dient oder welcher Elternteil das Aufenthaltsbestimmungsrecht erhält.
Wenn einvernehmliche Lösungen nicht möglich sind, ist anwaltliche Beratung wichtig, um zu verstehen, welche Möglichkeiten Sie haben, um Ihre Rechte durchzusetzen. Im Folgenden fassen wir zusammen, was Sie über das Sorge- und das Umgangsrecht wissen sollten.
Was regelt das Sorgerecht?
Das Sorgerecht wird bei verheirateten Eltern gemeinsam ausgeübt. Das ändert sich auch nicht durch eine Scheidung. Unverheiratete Paare können eine Sorgerechtserklärung gegenüber dem Jugendamt abgeben, sodass auch der Vater sorgeberechtigt wird. Das Sorgerecht umfasst z.B. das Recht auf Bestimmung des Aufenthalts des Kindes, die Gesundheitssorge und die Schulwahl. Um diese drei Teilbereiche des Sorgerechts entsteht häufig Streit.
Die Eltern müssen sich bei einem Wegzug eines Elternteils in eine andere Wohnung bei Trennung einigen, mit wem das Kind wohnt. Gleiches gilt für die Schulwahl oder den Arztbesuch. Gibt es keine Einigung kann ein gerichtliches Verfahren geführt werden, um z.B. das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu klären.
Entscheidungen des Gerichts orientieren sich immer am Kindeswohl. Das Gericht hat von Amts wegen, die Aufgabe das Kindeswohl zu ermitteln. Es wird in Verfahren über das Sorgerecht aus diesem Grund immer auch das Jugendamt beteiligt. Zu einem Entzug des Sorgerechts kann es kommen, wenn das Kind vernachlässigt ist und das Kindeswohl gefährdet ist. Es ist bei Kindeswohlgefährdung, die durch ein Elternteil ausgeht, möglich, dass dem anderen Elternteil die alleinige elterliche Sorge übertragen wird.
Betreuungsmodelle der elterlichen Sorge
Getrennt lebende Eltern können ihre Kinder in unterschiedlichen Modellen betreuen. Bei einem Wechselmodell leben Kinder abwechselnd in beiden Haushalten. Geschieht das zu annähernd gleichen Zeitanteilen, so spricht man auch vom paritätischen Wechselmodell. Wenn das Kind seinen überwiegenden Aufenthalt bei einem Elternteil hat, nennt man diese Regelung Residenzmodell
. Dabei hat der nicht hauptsächlich betreuende Elternteil das Recht auf Umgang mit dem Kind, d.h. er hat Anspruch, Zeit mit dem Kind zu verbringen.
Worum geht es beim Umgangsrecht?
Das Umgangsrecht ist die rechtliche Grundlage für den Umgang des Kindes mit seinen Eltern und ist vom Sorgerecht zu unterscheiden. Grundsätzlich gilt nach Trennung oder Scheidung: Ihr Kind hat ein Recht auf Umgang mit beiden Elternteilen. Und: jeder Elternteil hat das Recht, allerdings auch die Pflicht, zum Umgang mit dem Kind.
Umgangsrechte orientieren sich am Alter des Kindes und daran, was die Lebenssituation erfordert.
Nahezu jeder Streit wegen des Umgangsrechts belastet das Kind und kann Ihre gute Beziehung mit Ihrem Kind beeinflussen. Ist es nicht möglich, mit der Gegenseite eine einvernehmliche Einigung („Elternvereinbarung“) zu erzielen, bleibt nur der Gang vor das Familiengericht. Dort ist das Kindeswohl der Maßstab jeder Entscheidung.
Häufige Streitpunkte beim Sorge- und Umgangsrecht
- Gemeinsames Sorgerecht vs. alleiniges Sorgerecht - Es ist gesetzlich geregelt, dass es auch nach der Scheidung beim gemeinsamen Sorgerecht bleibt. Nur in Ausnahmefällen ist einem Elternteil das Sorgerecht zuzusprechen. Dies ist immer dann der Fall, wenn das Kindeswohl durch ein Elternteil gefährdet ist. Streit gibt es in der Regel um die Teilbereiche des Sorgerechts, die den Aufenthalt des Kindes, die Schulwahl und die Gesundheitsfürsorge betreffen.
- Schulwahl - Eltern können unterschiedliche Vorstellungen darüber haben, welche Erziehungs- und Bildungsentscheidungen für ihr Kind am besten sind. Dies kann Fragen zu Schulwahl, religiöser Erziehung, medizinischer Versorgung und anderen wichtigen Aspekten der Kindesentwicklung umfassen.
- Umzug eines Elternteils - Um mit dem Kind in eine andere Stadt, Land oder auch nur ein paar Straßen weiterzuziehen, bedarf es der Zustimmung des anderen Elternteils. Wird diese nicht erteilt, muss das Gericht angerufen werden, um zu klären, wem das Aufenthaltsbestimmungsrecht (ABR) zugesprochen wird. Welcher Elternteil das ABR hat, kann dann bestimmen, wo das Kind lebt. Im besten Fall, dass das Kind mit umzieht.
- Umfang und Häufigkeit des Umgangs - Ein häufiger Streitpunkt ist, dass die Eltern gleichviel Umgang mit dem Kind möchten (paritätisches Wechselmodell) Dies erfordert eine gute Kommunikation zwischen den Eltern. Daran fehlt es häufig, sodass um den regelmäßigen Umgang oder aber auch um den Ferienumgang gestritten wird.
- Feiertage und besondere Anlässe - Die Planung des Umgangs während der Feiertage, Ferien und besonderer Anlässe kann zu Konflikten führen, insbesondere wenn beide Eltern das Kind an diesen Tagen bei sich haben möchten. Die Festlegung von klaren Vereinbarungen kann helfen, diese Konflikte zu minimieren.
- Nichteinhaltung von Umgangsvereinbarungen - Ein weiterer häufiger Streitpunkt ist die Nichteinhaltung von Umgangsvereinbarungen durch einen Elternteil. Wenn ein Elternteil wiederholt gegen die festgelegten Umgangsregelungen verstößt, kann dies zu Konflikten und möglicherweise zu rechtlichen Maßnahmen führen.
- Konflikte zwischen Eltern - Manchmal sind die Streitigkeiten im Sorgerecht das Ergebnis anhaltender Konflikte zwischen den Eltern, die sich nicht einigen können, wie sie die gemeinsame Elternschaft ausüben sollen. Dies kann zu einer erhöhten Spannung und emotionalen Belastung führen, die sich negativ auf das Kind auswirken kann.
Wie wir Ihnen helfen
Sorgerecht und Umgangsrecht sind komplexe Problembereiche im Familienrecht. Mit unserer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet des Familienrechts wissen wir, worauf es in einem Verfahren vor Gericht ankommt und welche Möglichkeiten bestehen, den Umgang in Ihrem Sinne zu regeln. Unser Ziel ist es,
für Sie und Ihre Familie eine nachhaltige Lösung mit dem anderen Elternteil zu verhandeln oder bei Gericht zu erstreiten. Sie können auf unsere Professionalität und Expertise vertrauen.
Wir helfen Ihnen beim Streit ums Sorgerecht und Umgangsrecht